User gelöscht

[hs]

Zumindest in meiner Welt gibt es noch sowas wie "GUTE SITTEN".
Ich bin also ganz Nils Meinung.

Der betroffene Benutzer, dessen Konto (ohne Vorwarnung?) gelöscht worden ist, sagt vermutlich: Willkür.

[Cord]

Warum jemand gelöscht wird, wird ja auch aus diesem Thread offenbar. Das ist der Grund, warum er existiert.

[hs]

Diese Transparenz ist vorbildlich. Wirklich! Mich irritiert der Umstand, dass eine Bestrafung erfolgte, obwohl weder ein Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen noch ein Rechtsbruch vorgelegen hatte. Der betreffende Benutzer wusste nicht, dass er etwas Verbotenes getan hatte. Er konnte es gar nicht wissen, denn eine geschriebene Regel, die dieses Verbot formuliert, liegt nicht vor.

Im übertragenen Sinn hat die Moderation einen wichtigen Grundsatz missachtet: "Keine Strafe ohne Gesetz, kein Verbrechen ohne Gesetz". (Siehe auch [External Link Removed for Guests] oder [External Link Removed for Guests]). Das ist gewissermaßen so, als ob ein Schiedsrichter nach Gutdünken Regeln erfindet.

[Cord]

Den Gedanke, dass eine Strafe ohne Gesetz nicht statthaft ist, teile ich.

Habe ich jemanden bestraft?
- Gibt es einen jemand? Oder arbeiten hier Bots?
- Ist es eine Strafe? Oder habe ich nur einen Umstand ausgelöst - nämlich, dass sich jemand mit seiner echten Email-Adresse anmelden muss?
Erwiesenermaßen dauert die Anmeldung hier keine 10 Minuten.
Ich habe niemanden dauerhaft geblockt.
Ich habe niemanden als Betrüger geoutet.
Ich habe niemanden irgendwas verbaut.

Staatsrechtlich ausgedrückt:
Gewissermaßen liegt hier nur eine Ordnungswidrigkeit vor.

[hs]

Es ist sogar die Höchststrafe verhängt worden: Benutzerkonto gelöscht und damit vermutlich alle Daten weg.

Eine temporäre E-Mailadresse ist echt. Anderenfalls hätte der Benutzer die Registrierungsprozedur nicht durchlaufen können. Für die Benutzung des Forums ist keine E-Mailadresse erforderlich. Die Teilnehmer können die E-Mail-Kommunikation mit Hilfe der Forumseinstellungen sogar unterbinden.

Der betreffende Benutzer hat anscheinend gar keine "Ordnungswidrigkeit" begangen, weil keine entsprechende "Rechtsregel" existiert. Was nicht verboten ist, ist grundsätzlich erlaubt. Oder anders formuliert: Kein Regelbruch ohne Regel. Das ist auch ein guter Grundsatz bei der Kindererziehung.

Eine Sanktion wegen des Bruchs einer Regel, die es nicht gibt, widerspricht meinem Rechtsempfinden.

Für jeden "Scheiß", der verboten sein soll, ist eine klare Regelung erforderlich. Sonst ist's leider Willkür. Willkür vergiftet die Atmosphäre, vertreibt Benutzer und trägt zum Niedergang eines Internetforums bei.

[Cord]

Für jeden "Scheiß", der verboten sein soll, ist eine klare Regelung erforderlich.

Ganz klar Nein!
Es gibt in jedem Rechtssystem unbestimmte Rechtsbegriffe, die auszulegen sind. Außerdem entsprechende Bestimmungen für Ausweichtatbestände. In "meinem" Steuerrecht gibt es zum Beispiel den Paragraphen 42 Abgabenordnung.
Danach dürfen unsinnige Gestaltungen ignoriert werden.

=> gute Sitten!

[Nils]

@ Heiko:
Das Forum läuft jetzt fast 10 Jahre ohne das wir "blöde Regeln" erstellen mussten. Das war auch immer Absicht der Administration.
Durch den Verzicht auf Regeln, erklärt man den User doch für eigenständig. Regeln sind was für Leute, die sie brechen möchten!
Wir versuchen hier automatische Spambots usw. automatisch auszusortieren. Das gelinkt aber natürlich nicht vollständig. Es bleiben immer noch "Reste", die eine Anmeldung durch bekommen. Und genau hier müssen wir per Hand eingreifen.
Es gibt typische Kriterien für Spambots: Das beste Beispiel ist wenn eine Anmeldung über eine chinesische oder russische IP erfolgt.
Meinst du, das dass ein User aus diesen Ländern sich ernsthaft am Forum beteiligen will?

Cord hat da alles richtig gemacht! Hätte ich genauso gemacht!
Falls du da aber eine bessere Idee hast, schreibe sie nieder und lass es uns wissen.

LG
Nils

[hs]

Ich bin verwirrt, denn es gibt doch Regeln. Nennen sich Nutzungsbedingungen [External Link Removed for Guests].

Nils, Du willst mir doch nicht erzählen, dass es hier viele "Schiedsrichter" bzw. Moderatoren gibt, aber kein Regelwerk, auf dessen Einhaltung sie zu achten haben. Das wäre ziemlich pythonesk.

Klare Regeln schaffen Sicherheit und beugen Willkür sowie Streit vor. Teilnehmer und Moderatoren wissen, was erlaubt und was verboten ist. Ohne Regelwerk hätten Moderatoren keine Arbeitsgrundlage. Ein Moderator muss die Frage beantworten können, wo denn stünde, dass etwas nicht erlaubt sei.

Der Benutzer, dessen Konto gelöscht worden ist, hatte mit der Angabe einer nur temporär gültigen E-Mailadresse gegen keine Nutzungsbedingung verstoßen. Daher ist Cords Aktion erst einmal nicht in Ordnung gewesen. Hier mit guten Sitten zu argumentieren, ist - sorry - Mumpitz. Die Verwendung einer temporären E-Mail-Adresse ist moralisch nicht verwerflich und kann damit nicht sittenwidrig sein.

PS: Was das Rechtssystem betrifft, so ist in einem Rechtsstaat in der Tat alles erlaubt, was gesetzlich nicht verboten ist. Keine strafbare Handlung ohne Gesetz. Nullum crimen sine lege. Für jeden verbotenen "Scheiß" gibt's ein Gesetz. Warum? Damit der Bürger vor Willkür geschützt ist. Klar, es gibt Leerformeln (unbestimmte Rechtsbegriffe) wie gute Sitten. Aber die tauchen halt in einem Gesetz auf. Übertragen auf ein Internetforum bedeutet das: Für Unerlaubtes ist eine Regel notwendig.