So, nachdem ich mich zunächst etwas zurückhalten wollte, habe ich mir überlegt, meine Gedanken zu dem Thema in Blender und meinem Wechsel nun doch mal aufzuschreiben. Wird ein längerer Text werden. Es ist meiner Meinung nach wichtig, ein wenig Hintergrundwissen zu der Thematik zu haben, um darüber urteilen zu können.
Zuerst möchte ich auf meinen Wechsel eingehen, der sich aus zwei Komponenten zusammengesetzt hat. Es gab die Komponente „Situation in Blender“ und die Komponente „Situation in Hittfeld“.
Als ich zu Blender zurückwechselte, bin ich davon ausgegangen, dass wir sehr gute Chancen haben würden, in die LL aufzusteigen. Wir mussten allerdings davon ausgehen, dass wir für die LL Verstärkung benötigen würden, da Hansy spielerisch kürzer treten wollte. Während der Saison war es dann aber Tobi Metzing, der verkündete, dass er aufgrund seiner privaten Situation vorerst den Schläger zur Seite legen werde. Seine Gründe waren absolut verständlich. Daraufhin erklärte sich Hansy bereit, auch in der LL als Spieler zur Verfügung zu stehen. Wir mussten uns also umhören, um mindestens einen, wenn nicht sogar zwei, Neuzugänge zu verpflichten, denn Jonathan Feldt hatte sich, nachdem feststand, dass wir Meister waren, bzgl. der kommenden Saison nicht geäußert. Wir hatten also vorerst nur vier Spieler zur Verfügung (Binder, Niebuhr, Hansen und Heinemann). Im Laufe der Zeit haben Vize und Hansy mit ca. acht Leuten (und das ist nicht mal übertrieben) bzgl. eines Wechsels zum TSV Blender gesprochen. Wir wollten unbedingt eine neue Nummer drei finden und hofften zugleich, dass Jonathan bleibt, damit wir auch in der LL oben mitspielen können. Nur leider hagelte es eine Absage nach der Anderen und Jonathan hatte sich noch immer nicht entschieden. Die Perspektive für die kommenden Jahre wurde also immer schlechter, zumal Vincent und Jonathan nach ihrem Abitur (= wäre dann übernächste Saison) ein Auslandsjahr einplanen und dann an vieles denken – nur nicht an Tischtennis. Verständlich.

Es sah in meinen Augen alles danach aus, als würden wir nicht erneut oben angreifen können. Diesbezüglich gingen die Meinungen innerhalb unserer Mannschaft jedoch deutlich auseinander. Mehrere Spieler räumten ein, dass man mit der Aufsteigsmannschaft der vergangenen Saison evtl. ein weiteres Mal aufsteigen könne. Diese Chance sehe ich definitiv nicht. Wenn alles beim Alten geblieben wäre (ohne Neuzugang) wären wir meiner Meinung nach auf keinen Fall ein klarer Aufstiegskandidat gewesen.
Parallel dazu nun die Situation in Hittfeld. Zu den Hittfeldern habe ich seit meinem Wechsel noch sehr guten Kontakt. Und so tauschte man sich über aktuelle Dinge aus. Sie gingen ebenfalls davon aus, dass wir uns verstärken würden. Wäre dies der Fall gewesen, hätten sie mich nach einem Wechsel gar nicht fragen brauchen. Das wussten sie, das wusste ich. Erst als sie hörten, dass die Personalplanung in Blender ins Stocken gerät und sich damit auch meine persönliche Perspektive verschlechtert, boten sie mir an, in ihrer Mannschaft an Position zwei zu spielen. Die Mannschaft die dann zustande käme, hätte eine mehr als gute Perspektive. Die Chance für einen Aufstieg in die Oberliga wäre durchaus vorhanden, da Hittfeld bereits zwei starke Neuzugänge zu verzeichnen hatte, die auch menschlich super in die Mannschaft passen. Wer weiß, ob die Hittfelder mich nächstes Jahr wieder fragen würden? Vielleicht bekomme ich eine solche Chance nicht noch einmal.
Nun stand ich vor der Entscheidung. Ich bin den geraden Weg gegangen und habe allen berichtet, dass ich mir über einen Wechsel ernsthaft Gedanken mache. Ich musste mir die Frage stellen, ob ich die Entscheidung für die TT-Sparte des TSV Blender oder für mich und meine sportliche Zukunft treffe. Da ich erst 21 Jahre alt bin und mit Sicherheit noch nicht mein ganzes Potential ausgeschöpft habe, habe ich die Entscheidung für mich persönlich getroffen. Die so nicht vorhersehbare Situation in Blender, die natürlich keine gute Perspektive mit sich bringt, und die sowohl sportlich als auch menschlich gesehen großartige Situation in Hittfeld haben den Ausschlag gegeben. Ich habe mich zu einer Zeit entschieden, zu der wir in Blender nur vier (!) Spieler aus der Aufstiegsmannschaft beisammen und noch keinen Neuzugang zu verzeichnen hatten. Ich denke der Wechsel ist unter der Berücksichtigung dieser Tatsachen nicht unverständlich.
Ich möchte trotzdem nicht unerwähnt lassen, dass mir die Entscheidung schwer gefallen ist, da die Zeit in Blender wirklich Spaß gemacht hat und mir bewusst war, welche Konsequenzen mein Wechsel haben könnte. Es ist einfach schade, dass im Sport – und besonders beim Tischtennis –
so viel von einer einzigen Person abhängen kann. Dass André zu Ritterhude wechselt, ist verständlich. Auch dass Hansy, der sich jahrelang bemüht hat, die Blenderaner spielerisch nach vorne zu treiben, etwas die Motivation verloren hat, kann ich nachvollziehen. Der Wechsel von Jonathan hingegen will mir nicht so richtig in den Kopf. Er hätte in Blender zwar in einem Team in der Landesliga gespielt, das sicherlich wieder absteigen würde, aber er hätte die Chance gehabt im oberen Paarkreuz zu zeigen, was in ihm steckt. Stattdessen wechselt er zu einem Verein, der wesentlich weiter entfernt ist, um dort in derselben Liga an Position 4 (oder sogar 5?? - weiß ich nicht) zu spielen. Auf der anderen Seite hat das Team, in dem er spielen wird, natürlich wesentlich bessere Chancen und spielt nicht gegen den Abstieg. Hmm, alles nicht so einfach. Vincent wird wohl beim TSV Blender bleiben. Er würde sich der Herausforderung „LL oben“ stellen und hätte zudem mehr Zeit für das Abitur, das im nächsten Jahr ansteht. Über seine Entscheidung habe ich mich sehr gefreut. Ob es jedoch tatsächlich das „Abenteuer Landesliga“ geben wird, ist noch nicht sicher. Für die ehrgeizigen, jungen Spieler, die der TSV Blender in der zweiten Reihe zu bieten hat, würde es mich jedenfalls freuen.
So, nun ist aber auch genug

Ich hoffe dieser Beitrag bewirkt, dass einige über meine Rückkehr zum TSV Eintracht Hittfeld nun etwas anders denken. Über Reaktionen wäre ich erfreut.
„Manchmal kommt alles anders als man denkt.“