Spielsystem und Spieldauer im Herrenbereich

[hs]

Moin! Moin!

Im Tischtennis Regionsverband Südniedersachsen regt sich Widerstand gegen das Spielsystem in 6er-Mannschaften. Aufwand, Spieldauer und Nettospielzeit stünden in einem schlechten Verhältnis. In einem offenen Brief über das Spielsystem (6er vs. 4er Mannschaften) im Tischtennis an den TTRV Göttingen [External Link Removed for Guests] ist zu lesen:

kann man schnell erkennen, dass …

- ein Punktspiel im Durchschnitt knapp drei Stunden dauert (2:58 min),
- jedes fünfte Punktspiel (und zugleich jedes dritte abends angesetzte Spiel) nach 23.30 Uhr endet,
- ein Spielende nach 00.00 Uhr kein Einzelfall ist (in 5 von 45 Spielen),
- 36% der Spiele so deutlich ausgehen, dass (mehr als) die Hälfte aller Spieler nur ein Einzel spielt (9:3 oder deutlicher).

Was ich mit diesen Zahlen sagen will, liegt auf der Hand: Die Spiele dauern, gemessen an der individuellen Spielzeit, zu lange.
...
Wer berufstätig ist, kann das in der Woche nur mit Mühe verkraften.

Wie sieht unser Meinungsbild aus? Wäre es an der Zeit, (wenigstens auf Kreisebene) über andere Spielsysteme zwecks Begrenzung der Spieldauer nachzudenken, damit unsere Sportart nicht noch weiter an Attraktivität einbüßt?

Grüße, Heiko

[Zickler1966 †]

Hi!
Für mich wäre das kein Problem - im Tennis hat man z.B. ja schon vor Jahren in den Klassen unter der Oberliga von 6er auf 4er-Teams umgestellt. Die Vorteile liegen auf der Hand:

-die Spieldauer verkürzt sich,
-bei nur noch 4 Spielern reicht ein Auto
-es können viel mehr Mannschaften angemeldet werden
-mehr Mannschaften = mehr Spielklassen
-mehr Mannschaften = mehr Einsatzzeiten für alle Spieler eines Vereins und man hat eher die Chance in einer Klasse zu spielen, in die man wirklich reingehört (wenn bei 6er-Teams z.B. die Nrn 5+6 leistungstechnisch erheblich abfallen und nur Auffüller sind und sie eigentlich lieber in tieferen Klassen spielen würden)
-es gibt weniger Probleme bei den Terminierungen (vor allem für die Mannschaftsführer), da nur noch die Termine von 4 Leuten unter einen Hut zu bringen sind.
-es könnte ein System gespielt werden, in dem alle Spiele zählen und ausgetragen werden (siehe z.B. im Jugendbereich teils auf Bezirksebene oder in Bremen in der FTTB-Jungenliga).

Gruß
Frank

[Kristian]

@Frank, stimmt.
Ich fange z.B. um 6.00 Uhr an zuarbeiten, da sind Spiele in der Woche ein echtes Problem. Momentan spiele ich Doppel 1 und kann keine Spiele vorziehen, da ich evtl noch Schlussdoppel spiele. Wenn dann ein Spiel um 23.30Uhr zuende ist, bin ich evtl. erst um 0.30Uhr zuhause, macht am Ende knapp 4 Stunden Schlaf. Urlaub wollte ich für Spiele in der Woche eigentlich auch nicht nehmen. Von daher finde ich diese Überlegungen gut.

[Cord]

Beispiel SC Weser Barme, ca. 30 Herren-Spieler bei 4er-Mannschaften ca. 6-7 Mannschaften. Schon bei den jetzigen 4 Mannschaften kommt es vor, dass zusammen mit den Damen oder einem längeren Jugendspiel 3 Heimspiele gleichzeitig laufen. Einmal hatten wir auch 4 Punktspiele gleichzeitig und eines musste verlegt werden(ist 2 Jahre her). Mehr als 3 Punktspiele gleichzeitig sind nämlich nicht drin in unserer schon ziemlich großen Halle...

Ich kann die Argumente verstehen, die der Vater in seinem offenen Brief vorbringt.
Aber wer auf 4er-Mannschaften umsteigen will, muss auch dafür sein, schon in der Kreisklasse häufig (nicht ausschließlich!) am Samstag/Sonntag zu spielen.
Denn in unseren Trainingszeiten am Dienstag/Freitag ist das Pensum für 7 oder 8 Da/He-Mannschaften nicht zu schaffen.
Wenn wir uns über regelmäßige Wochenendspiele einig werden, sind 4er-Mannschaften für alle eine feine Sache!

[Nils]

Das unterschreibe ich auch
Spiele bis teilweise nach 23 Uhr und dann morgens um 6 zur Arbeit, ist ....sagen wir mal "unglücklich". Zumal man bei Auswärtsspielen auch noch nach Hause fahren muss und den Kreislauf runter bringen muss.

LG
Nils

[Cord]

Auf MyTT.de ist wieder einmal die Diskussion über die Vereinheitlichung der Spielsysteme am Laufen.
[External Link Removed for Guests]
Das Video ist interessant, aber interessanter finde ich die Kommentare darunter. Nicht, weil sie platt oder einseitig argumentiert wären - eher im Gegenteil!

Aber wer liest und kommentiert bei MyTT.de? Wohl doch eher die absolut heißen TT-Nerds. Und so erklärt sich (für mich zumindest) auch die fast einhellige Aussprache zugunsten der 4er-Mannschaftssysteme mit kurzen Wartezeiten zwischen den Spielen. Von denen will ja keiner lange auf seine Spiele warten

Ich kann mit 4er-Mannschaften leben. Aber dass sich 90% der Kommentatoren für 4er-Mannschaften aussprechen, halte ich nicht für repräsentativ.

Aus Vereinssicht ist eine Umstellung aufgrund der Hallensituation problematisch und eine Ansetzung vieler Punktspiele am Wochenende die einzige Lösung. Dies ist nicht im Interesse vieler Spieler und könnte folglich deutlich mehr Abgänge kosten als es die Reformen der letzten Jahre getan haben(wobei mein Verein exakt NULL Abgänge aufgrund der Reformen hatte).

[Björn]

Würde mich jetzt nicht (mehr) als TT-Nerd bezeichnen, aber bin auch absolut Pro 4'er System. Habe irgendwie das Gefühl, dass das 6'er System nicht mehr zeitgemäß ist. Wenn die Spiele dann im Schnitt vielleicht rund 1 Stunde kürzer sind, ist es auch für die Zuschauer attraktiver... Höre immer wieder von Außenstehenden, dass sie keine Lust haben bis zu knapp 4 Std bei nem TT Spiel zu bleiben, was ich auch total nachvollziehen kann.

[ATS Cuxhaven]

Es gibt viel Pro und Contra. Was bei dem 4er Spielsystem aber leider wegfällt ist das Mannschaftsgefühl. Pro Runde sitzt max. einer noch auf der Bank pro Mannschaft. Und es soll auch noch Raucher geben ) Da kann man ja gleich irgendwelche TT-Races spielen. Und das goldene Öko-Argument, man nutze nur noch ein ... Auch ein schöner Gedanke. Meist sieht die Realität anders aus. Jeder aus zB jobbedingt aus irgendwelchen Himmelsrichtungen etc.

Aber das allerwichtigste: Die Umsetzbarkeit. Bei den begrenzten Hallenzeiten ist das für mittelgroße Vereine, erst recht für große Vereine, nicht zu leisten. Aufs Wochenende ausweichen ?? Eine Lösung - aber da steigen auch viele auf die Dächer. Oder die Spiele früher beginnen lassen, das im Schichtbetrieb Punktspiele abgewickelt werden können. Unmöglich, um einen geregelten, vernünftig geführten Jugend-Trainingsbetrieb zu gewährleisten.

Alles schön und gut. Dann müssen aber zunächst die Voraussetzungen, sprich größere Hallen und vor allem viel mehr Hallenzeiten, geschaffen werden !!